Die Geschichte der Nähmaschine II
 

Ähnlich erging es dem Amerikaner Walter Hunt im Jahre 1834. Er entwickelte die erste Maschine, die mit zwei Fäden arbeitete und auch mit einem Schiffchen ausgestattet war. Zu seinem Bedauern brachte er allerdings seine Maschine nicht zum Laufen.

 

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Im Jahre 1845 baute wiederum ein Amerikaner namens Elias Howe (1819-1867) eine nach dem gleichen Prinzip arbeitende Nähmaschine. Diese Maschine leistete die Näharbeit von 4 - 6 Handnäherinnen. Gerechterweise muss man Elias Howe als den Erfinder der Doppelsteppstich Nähmaschine bezeichnen. Man geht auch bis zur heutigen Zeit davon aus, dass Howe die eigentliche Entwicklung der Nähmaschine zu verdanken ist. Es war in Boston um 1839, hörte Elias Howe, verarmter Mechaniker, der Schwierigkeiten hatte seine Frau und die drei Kinder zu ernähren, seinen Chef zu einer Kundin sagen: "Wer da jemals eine Maschine

Maschine erfände, die nähen kann, der machte ein Vermögen!" Diese Idee ließ den guten Howe natürlich nicht mehr los. Er beobachtete die Finger seiner Frau und versuchte zuerst, deren Handbewegungen maschinell umzusetzen. Der erste Versuch schlug fehl, aber er ließ sich nicht unterkriegen! Er tüftelte so lange herum, bis er eine Nähmaschine erschaffen hatte, die 250 feste Stiche in der Minute nähte. Bei einem Wettbewerb gegen geübte Handnäherinnen nähten die Näherinnen 50 Stiche pro Minute, seine Maschine jedoch 300. Aus Mangel an Geld wurde sie mit Patentversprechen von seinem Bruder verkauft. Patentiert wurde sie aber am 1. Dezember 1846 in London auf den Namen von W. Thomas.

 

Dennoch fand er keinen der sie kaufen wollte und führte seine Maschine auch zwei Herstellern vor. Diese jedoch schreckten vor dem Preis von 300.- Dollar zurück und fürchteten zur gleichen Zeit die Drohungen der Schneidergilde. Da er in Amerika nichts erreichen konnte, reiste er mit seiner Familie nach England, da er sich dort mehr Chancen ausrechnete.

 

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Einige Jahre später kehrte er noch ärmer denn je in die Staaten zurück, indem er sich die Schiffspassage als Schiffskoch verdiente. Zurück, erlebte er eine bitterböse Überraschung: In den zwei Jahren, die er fort war, hatte ein gewisser Isaac Singer, der ebenfalls Mechaniker aus Boston war, eine Nähmaschine erfunden, patentieren lassen und diese konnte man nun in den Geschäften um 100.- Dollar kaufen! Howe focht das Patent Singers an. Singer war ein reicher, extravaganter ehrgeiziger Geschäftsmann, hatte Frau, zwei Kinder und eine Geliebte und meinte zu seinen Anwälten: "Die Erfindung ist mir wurscht,

mir geht's um die Piepen." Er lehnte eine außergerichtliche Einigung mit Howe ab, der Prozess zog sich in die Länge. Der Richter kam schließlich zu dem Ergebnis, dass die Gewinne der Nähmaschinen Singers geteilt werden mussten und so erhielt Howe bis zu seinem Tod mit 48 Jahren Woche pro Woche 4000 Dollar an Patentgeldern! Da Howe auch die übrigen Patentprozesse gewann, machte ihn schließlich seine Erfindung zu einem reichen Mann.

 

Singer war zu dieser Zeit, um 1850, ein gescheiterter Erfinder, der eine Buchstabenschnitzmaschine nicht verkaufen konnte. Er arbeitete deshalb in der Nähmaschinenwerkstatt von Orson C. Phelps, der die Nähmaschine von Lerow & Blodgett herstellte. Diese Maschinen hatten denselben Nachteil wie die Nähmaschine von Howe: sie nähten nur soweit, wie die Nähschiene reichte - also etwa 30 bis 40 cm. Singer änderte die Konstruktion durch eine senkrechte Nadelstange, eine waagerechte Antriebswelle und einen kontinuierlichen Stofftransport. Das Patent für diese Änderungen machte die Einrichtung einer Werkstatt durch die Partner Orson C. Phelps, George B. Zieber und Singer möglich. Singer entwickelte sich zusätzlich zum Vermarktungsgenie. Die Zahlungen an Howe jedoch beruhten auf einem früher für Howe patentierten Bauteil, das Singer von Blodgett übernommen hatte. Auch alle anderen Hersteller mussten Abgaben an Howe dafür zahlen.

 

Es ist der Verdienst der von Isaac Merrit Singer 1851 gegründeten gleichnamigen Firma, dass die ersten Nähmaschinen nach Howes Idee fabrikmäßig hergestellt wurden. Der tüchtige Firmeninhaber machte somit die Nähmaschine populär und sorgte auch für dementsprechenden Absatz. Der Verkauf auf Abzahlung ist ebenfalls eine Erfindung der Singer Company. Die Idee stammt von Singer's Partner und Teilhaber an der Firma - Edward C. Clark.

 

Die Partner Grover und Baker in Amerika erhielten am 11. Februar 1851 das Patent No. 7931 für die Zweifadenkettenstich-Nähmaschine.


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